Kundengewinnung via E-Mail-Marketing – Totes Feld oder große Chance?

E-Mail-Marketing ist Tod!

Dieses Statement ist in den letzten Monaten immer häufiger in diversen Blogs – auch einflussreicher Marketer – zu lesen. Häufig werden „modernen Kanälen“ zur Kundengewinnung eine größere Chance eingeräumt.

Schließlich öffnet wirklich niemand mehr eine Marketing-E-Mail, oder?

Falsch!

E-Mail-Marketing ist nach einer Studie von McKinsey sogar 40x effektiver als Werbemaßnahmen über Twitter und Facebook zusammengenommen.

Noch Fragen?

E-Mail-Marketing ist alles andere als Tod! E-Mail-Marketing ist nach wie vor einer der vielversprechendsten Wege, um Besucher bzw. Interessenten in zahlende Kunden zu verwandeln.

In diesem Beitrag erfährst du, wie E-Mail-Marketing funktioniert, wo die Vor- und Nachteile liegen und wie du in der Praxis mit Marketing Mails Kundenakquise betreiben kannst.

Einstieg: Was ist E-Mail-Marketing überhaupt?

E-Mail-Marketing ist ein kleiner Bestandteil des großen Komplexes „Online-Marketing“.

Hierunter fallen alle Maßnahmen, die sich darauf beziehen, online Kunden für ein Unternehmen zu generieren. Das Unternehmen kann dabei ein Online-Shop, ein Coach oder Berater aber auch ein globaler Weltkonzern sein.

Wie der Name bereits vermuten lässt, beruht E-Mail-Marketing auf der direkten Interaktion mit potenziellen Kunden via Mail.

Genauer werden Mails gezielt dazu eingesetzt, eigene Produkte und Dienstleistungen vorzustellen und die Kundenbindung zu stärken.

E-Mail-Marketing bedeutet jedoch mehr als die stetige „Bombardierung“ von Kunden mit nichtssagenden Werbemails. Dieses Prinzip der Kundenakquise ist definitiv Tod und vergrault mehr Kunden, als dass es welche generieren würde.

E-Mail-Marketing ist vielmehr eine sehr ausgeklügelte und perfekt auf eine Buyer Persona abgestimmte Kampagne mit hochwertigen Inhalten. Kaufreize werden sehr dezent innerhalb der einzelnen Sequenzen oder am Ende gesetzt.     

Vor- und Nachteile des E-Mail-Marketings

E-Mail-Marketing bietet unglaubliche viele Vorteile, die hier nur kurz angerissen werden können. Allein über die Vorteile dieser Marketing-Methode könnten nämlich ganze Bücher verfasst werden.

Aber auch auf einige Nachteile möchte ich kurz eingehen.

Die Vorteile im Überblick

#1: Geringer Kosteneinsatz

E-Mail-Marketing lässt sich bereits mit einem sehr geringen Kosteneinsatz erfolgreich betreiben. Du benötigst lediglich zwei Dinge, um mit deinen Interessenten via Mail in Kontakt zu treten:

  1. Eine Eintragungsmöglichkeit auf deiner Website
  2. Eine E-Mail-Marketingsoftware, deren Kosten sich auf 30 € – 50 € pro Monat belaufen.

Somit ist E-Mail-Marketing auch für kleine und mittelständische Unternehmen ein lukrativer Akquisitionskanal.

#2: Messbare Performance

Im Bereich der Online-Kundengewinnung ist ein elementarer Bestandteil des Erfolgs die Messung bisheriger Maßnahmen.

Wie oft wurde eine E-Mail geöffnet? Wie viele Personen haben in den Link einer Mail geklickt?

Diese Fragen lassen sich Dank hochwertiger Marketing Software schnell und problemlos beantworten. Dies bietet für dich die Chance, stetig an der Qualität deiner Mails zu feilen, bis du schlussendlich die richtigen Worte für deine spezielle Zielgruppe gefunden hast.

Kaum eine andere Werbemaßnahme bietet diese Performance-Messung. Schließlich wirst du niemals in Erfahrung bringen, wie viele Personen deine Zeitungsanzeige oder deinen Flyer tatsächlich wahrgenommen haben.

#3: E-Mails sind ein Touchpoint im Rahmen der Customer Journey 

Es existieren zahlreiche Studien die belegen, dass nur die wenigsten Kunden bereits im Rahmen des Erstkontakts mit einem Unternehmen gewonnen werden. Bis es schlussendlich zum Kaufabschluss kommt, sind 5 bis 7 Berührungspunkte mit einem Unternehmen notwendig.

Eines dieser Touchpoints, der sich zudem relativ einfach in einer Marketing-Strategie implementieren lässt, ist der Versand einer E-Mail.

#4: Extrem viele Individualisierungsmöglichkeiten

Mithilfe von E-Mail-Marketing lassen sich individuelle und extrem targetierte Kampagnen erstellen.

Was damit gemeint ist, zeigt folgendes Beispiel:

Stelle dir vor, du hast die E-Mail-Adresse von zwei Besuchern deiner Website erhalten, die sich in deinen E-Mail-Verteiler eingetragen haben. Besucher A tat dies im Rahmen eines Produktkaufs – ist also bereits Kunde deines Unternehmens. Besucher B hat sich dort eingetragen, weil er in den Genuss eines kostenlosen E-Books kommen wollte, welches du im Tausch gegen die E-Mail-Adresse verschenkst.

Nun wäre es fatal, nur eine E-Mail-Kampagne aufzusetzen, die sowohl Besucher A und Besucher B die identischen Inhalte präsentiert. Im schlimmsten Fall Inhalte, die sich mit dem Produkt befassen, das Besucher A bereits erworben hat.

Die gute Nachricht: Mit vielen E-Mail-Marketing-Programmen lassen sich sogenannte Tags erstellen und Personen kategorisieren. So kannst du genau steuern, wer welche E-Mail erhalten soll und kannst individualisierte Kampagnen aufsetzen.

#5: Kaum technisches Verständnis notwendig

Hast du in den letzten Tagen eine E-Mail versandt?

Herzlichen Glückwunsch! Dann bringst du alle technischen Voraussetzungen mit, die du benötigst, um eine E-Mail-Kampagne aufzusetzen.

Selbstverständlich muss auch der Inhalt perfekt abgestimmt sein (hier greifen wir dir gerne unterstützend unter die Arme!), die technische Umsetzung ist jedoch extrem simpel.

Nachteile des E-Mail-Marketing

#1: Zustellraten sinken

Traurig aber wahr: Immer weniger Mails landen dort, wo sie tatsächlich hingehören.

Viele Nutzer verwenden SPAM-Filter, die nicht immer sehr zuverlässig arbeiten und häufig auch Mails als unerwünschte Werbung kategorisieren, die eigentlich gar keine sind.

Nur 30 % aller Mails landen tatsächlich im Posteingang.

Diese Tatsache ist jedoch nicht unbedingt negativ, sondern verpflichtet dich noch mehr dazu, wirklich hochwertigen Inhalt zu erstellen, um die SPAM-Filter deiner Interessenten zu umgehen.

#2: Rechtliche Rahmenbedingungen    

Bereits das „Einsammeln“ von E-Mail-Adressen ist in Deutschland an zahlreiche rechtliche Hürden geknüpft. Stichwörter wie Kopplungsverbot und Double-Opt-in haben schon so manchen Seitenbetreiber in den Wahnsinn getrieben.

Rechtliche Rahmenbedingungen machen den Einstieg in das E-Mail-Marketing zunächst schwer. Hier kann es durchaus sinnvoll sein, sich Unterstützung von einer erfahrenen Agentur zu holen.  

#3: Massenangebot 

Zwischenzeitliche hat nahezu jedes Unternehmen das Potenzial von E-Mail-Marketing erkannt. Dementsprechend hart ist die Konkurrenz im Posteingang deiner Empfänger.

Du musst also durch einzigartige Betreffzeilen und hochwertige Inhalte herausstechen.

E-Mail-Marketing in der Praxis

Eine erfolgreiche E-Mail-Marketing-Kampagne lässt sich nicht im Handumdrehen aufsetzen und bedarf vor allem Erfahrung und Know-how.

Der Prozess lässt sich in drei verschiedene Felder unterteilen:

1. Der Registrierungsprozess

Mit Sicherheit sind dir Eingabefelder auf Webseiten bekannt, die dich dazu auffordern, deine E-Mail-Adresse einzutragen, um „auf dem neusten Stand“ bezüglich der Veränderungen eines Unternehmens zu bleiben.

Und? Hast du dich schon einmal bei einem solchen Newsletter registriert?

Wahrscheinlich nicht!

Hier fehlt schlichtweg der Anreiz, die E-Mail-Adresse zu hinterlassen.

Du benötigst einen Köder. Eine „Belohnung“, die du deinen Besuchern im Gegenzug für die Eintragung in deinen Newsletter übersendest.

Das kann ein Gutscheincode sein, sofern du einen Online-Shop betreibst, ein kostenloses E-Book oder der Zugang zu einem kostenlosen Online-Kurs. Finde ein Produkt, das deine Kunden unbedingt haben wollen.

2. Grundstruktur einer Kampagne entwerfen

Im nächsten Schritt gilt es, eine Kampagne zu entwerfen, die Besucher deiner Website in bezahlende Kunden verwandelt.

Um dieses Ziel zu erreichen, benötigst du hochwertige Inhalte, die du exklusiv an die Mitglieder deines E-Mail-Verteilers sendest.

Die Betonung liegt auf „hochwertige Inhalte“.

Deine Besucher haben dir durch die Eintragung in deinen E-Mail-Verteiler einen Vorschuss an Vertrauen überlassen. Diesem solltest du gerecht werden.

Überlege dir also, was deine Kunden interessieren könnte. Welche Inhalte bieten einen echten Mehrwert für deine Zielgruppe? Welche Inhalte stärken die Beziehung zwischen deinem Unternehmen und deinen Besuchern? Welche Inhalte positionieren dich als Experten und steigern das Vertrauen in deine Produkte bzw. Dienstleistungen?

3. E-Mails formulieren

Im dritten und letzten Schritt stehst du vor der Aufgabe, E-Mails zu formulieren, deren Inhalt sich an der zuvor entwickelten Strategie orientiert.

Achte hierbei vor allem auf:

  • Eine starke Überschrift, die zum Öffnen der E-Mail anregt
  • Einen übersichtlichen und gut formatierten Inhalt. Häufig sind „nur Text Mails“ die erfolgreichste Form.
  • Positioniere pro Mail nur EINE Call to Action

Fazit: E-Mail-Marketing ist nicht Tod!

E-Mail-Marketing ist für JEDES Unternehmen ein echter Gewinn.

Die Chancen dieses Vertriebskanals sind gigantisch und der Kosten-Nutzen-Faktor extrem hoch. Selbst dann, wenn du durch E-Mail-Marketing nur wenige Kunden pro Monat generierst.

Das Unternehmen, das über einen großen E-Mail-Verteiler verfügt und regelmäßig mit seinen Kunden in Kontakt tritt, hat einen enormen Vorteil gegenüber seiner Konkurrenz.

Bleibt nur die Frage: Wann nutzt auch du diese einzigartige Chance in deinem Unternehmen?

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Michael Klein

Michael ist seit 2011 Online-Marketer und schreibt Artikel für mehrere Blogs zu den Themen Marketing, Geostrategie & Kultur in Europa und den USA.
In seinen Beiträgen erklärt er Zusammenhänge und wichtige Fakten rund um den Online-Marketing-Bereich.

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